Lieben und geliebet werden
Was ist Vergnüglichers im ganzen Rund der Erden, Als Lieben und zugleich mit Ernst geliebet werden? Was ist Annehmlichers als ein ambrierter Kuss, Den reine Liebe schenkt aus innerm Herzen-Fluss? Was ist erquickender als schöne Brust-Granaten, Worinnen Milch und Blut zur Kühlung hingeraten? Was ist Bezaubernders als der gewölbte Schoß, Der uns entzücket, macht der satten Sinnen los? Was ist verzuckerter als feuriges Umhalsen, Das Honig-Kuchen macht aus bittern Wermuts-Salzen? Was ist anmutiger als ein polierter Leib Von zartem Helfenbein zur Nächte Zeit-Vertreib? Was ist Gewünscheters, als Leib an Leiber leimen, Und feuchten Perlen-Tau in Liebes-Muscheln schäumen? Was ist entzückender als in der Muschel ruhn, Wo Lust und Kitzelung der Wollust Tor auftun? Was ist begierlicher, als da den Eintritt nehmen, Wo Perl und Perlen-Milch das seichte Feld besämen? Nichts ist Vergnüglichers, nichts, das mehr Wollust schafft, Als wenn nur gleicher Will in beider Herzen haft’. Nichts ist, das mehr erquickt, das mehr die Geister blendet, Als wenn man seine Brunst im Schoß zur Kühlung sendet, Nichts ist verzuckerter, nichts kommt gewünschter an, Als wenn man in der Lieb sich recht ergötzen kann.
Liebesglück Zärtlich streichelt mich dein Blick, fängt an meine Haut zu wärmen, Vorgeschmack auf Liebesglück, und das Herz fängt an zu schwärmen. Deine Hände ganz verspielt Seide streifen von der Haut, das was sie verdeckt noch hielt wieder neu, doch schon vertraut. Deine Küsse lassen spüren, Sehnsucht wächst in meinem Schoss, hör nicht auf mich zu verführen, bei dir, da bin ich hemmungslos Näher, komm, ich will es wissen will dich fühlen Haut an Haut jeden Zentimeter spüren lieb mich, bis der Morgen graut. ©Wolfsfrau ... 25.08.2005
Liebesglut Heimlich stilles, heißes Sehnen, in der verhangnen Sommernacht. Möchte Kopf zu Köpfchen lehnen, zart küssen roter Lippen Pracht. Und wenn dann die Liebesbande immer tiefer sich verschlingen, treib ich zu der Seele Rande, höre hell die Englein singen. Höchstes Glück, bis zur Ekstase, läßt der Liebe Gluten wallen. Wie ich zur Erfüllung rase, hör ich Morgenglocken schallen. @ Gilbert 2006
Liebeshunger
tief atme ich dich ein nippe an feuchten Lippen ertrinke in fordernden Augen koste das Salz deiner Haut speise auf bebenden Schenkeln lecke an heißen Fingern sauge den süßlichen Saft doch mein Hunger ist längst nicht gestillt...
Ein Liebeslied
Komm zu mir in der Nacht
Wir schlafen engverschlungen
Müde bin ich sehr, vom Wachen einsam.
Ein fremder Vogel hat in dunkler Frühe schon gesungen,
Als noch mein Traum mit sich und mir gerungen.
Es öffnen Blumen sich vor allen Quellen
Und färben sich mit deiner Augen Immortellen …
Komm zu mir in der Nacht auf Siebensternenschuhen
Und Liebe eingehüllt spät in mein Zelt.
Es steigen Monde aus verstaubten Himmelstruhen.
Wir wollen wie zwei seltene Tiere liebesruhen
Im hohen Rohre hinter dieser Welt.
Liebesnacht
Nie war die eine Liebesnacht in deinem Schoß der andern gleich. Nie war die eine Liebesnacht In deinem Schoß der andern gleich, Dein Leib ist ein Septembermond An immer neuen Früchten reich.
Die Brüste sind ein Traubenpaar, Und drinnen pocht der junge Wein, Die Augen sind ein Himmelstor Und lassen meine Wünsche ein.
Max Dauthendey, 1867-1919
Liebesnacht
biegsame Glieder steigern das Sehnen zärtliche Hände bereiten Genuss auf Wangen gerötet gehaucht nur ein Kuss forscher die Hände erkunden den Weg von Liebe getragen sie finden ihr Ziel um zu erfreuen beginnt nun das Spiel gewölbt ist der Leib erhitzt ist die Haut sein liebevoll Drängen sie lässt es geschehn und spürt sein Verlangen Glut lässt sie vergehn (c) Aschenbroedel 4.11.2006
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