A tergo

Isaban

Hauch des Atems netzt wie Nebel
sehnsüchtig erhobenen Nackenflaum
gefügig unter Liebesbissen
windend voll Wollust dargeboten
erfüllen wogende Schauer
den sinnlich gebogenen Leib

Heißkalte Fingernagelspuren
furchen in blühenden Gäsenhautfeldern
Lippenglut verbrennt die letzte Scham
zart widerstrebende Wirbelgefilde
beugen sich schmeichelnden Zungenschlägen
so willig bebt die letzte Rundung entgegen

Schimmernd verführt feuchte Tiefe
sanftweich nach Einkehr duftend
und lüstern lockende Verheißung
schmeckt dem Schmelzpunkt nah
wie die herbsüße Würze des Lebens
vertont mit Lustlaut im Eroberungstakt

 

Mandelblüten sollen dich umhüllen,
bedecken jede Zelle, zarten Flaum,
dich mit unbändiger Begierde füllen.

Lass uns entfliehn in unsern Traum.

 

 

 

 

abend und körper

von stephan dohle

 

der sommer
deine brüste
der sommer
hat dir unter das hemd gefasst
deine brüste
glöcknern in meine gedanken
abendläuten zur andacht
die stille deiner haut
greift kühl und fest in den abend
wie der innenraum der dorfkapelle
graubrauner bruchstein
rosenkranzmurmeln
die lust der einfachen form
die lust der wiederholung
maiandacht
gegrüßet seist du maria
gebenedeit bist du
das schnurren der formeln
die sachlichkeit des gemäuers
ist um dich gebaut
um das raunen
die zaubersprüche
die heiden zu bergen
im hause der christen
deine brüste läutern in meine gedanken
es ist ein abend wie frühling.
abend
und körper
wie die körper auftauchen
zur nacht
die menschen und mauern
die haut und die steine
die augen und fenster
wie sie abkühlen
von den erhitzungen
und aufreibungen
wie sie aus unseren absichten geraten
und sich das verbrauchte licht abstreifen
wie sie über ihr erscheinen nachsinnen
und rätselhaft verfügen
wie sie beschworen
und besprochen werden wollen.
der abend gibt mich
der verführung preis
dem holz des biergartentisches
der rauen rinde der bäume
und dem steinern verschatteten kirchturm
den grotesken gedanken
eines aufgerichteten denkmals
und von altersher
dem frauenhaar
dem frauenhaar
der abend liefert mich den räumen aus
dem abgründigen decolleté der kellnerin
gegrüßet seist du, maria
dem schaumgeborenen pils
im schwitzenden glas
voll der gnaden
dem vibrierenden klangraum der kneipe
dem summen der menschenleiber
ihren heidnischen gebeten
und wechselzaubern
und sprüchen
und handauflegen
aber der herr ist mit dir
und immer wieder mit dir
und deinen beuteblicken
du bist gebenedeit unter den weibern
der abend gibt mich den körpern preis
den straßen und häusern
den monden
den schreienden straßenbahnen
den gesichtern an fenstern
dem boden unter den füßen
dem locken des todes
und dem raum vor den sternen
der abend liefert mich den körpern aus
und gebenedeit sind die früchte deines leibes
deine brüste in meinen gedanken
der sommer unter deinem hemd
jetzt
und in der stunde
unseres todes

 

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Aderlass der Lust

Sauge mir die Lust aus meinen Adern
Verführe und benutze mich.
Verfallen in der dunklen Nacht,
fühle ich dich
Fingernägel, heiße Lippen,
aufgebäumt in wilder Gier,
möchte ich an dir jetzt nippen,
deine Haut spür ich an mir.

Erregte Zonen mit Küssen bedeckt
deine Lippen verbrennen mich,
sie haben in mir das Verlangen geweckt
Mit allen Sinnen genieße ich dich.

 

 

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Amore


„Komm, mach mich froh, mein Gigolo,
sei du mein Büstenhalter!
Du bist so stark und ebenso
im allerbesten Alter.“

Der Gigolo – nicht abgeneigt,
befühlte die Begehrte,
doch sie begehrte – wie sich zeigt,
nicht das – weil sie sich wehrte.

„Wieso, weshalb – ich bin perplex!
Mal bist du wild, mal spröde.“
„Mein Schatz, halt nur, ganz ohne Sex,
die Büste kurz von Goethe!“

 

 

 

 

 

Angenehm geschwächt

 

wir wollen  seelentief geniessen
glühend lüstern uns berauschen
uns mit Essenzen übergiessen
und fiebrig unsre Gier belauschen
bis dass erquillt die warme Flut
hoch erregt und tief vereint
glühend heiss pulsiert das Blut
fest umschlossen, dicht verbeint
weitentrückt und  triebzufrieden
liegen, kühl und atemflach
die Liebessäfte ausgeschieden
so angenehm entspannt und schwach …

 

 

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Aus dem Sommer '99


von Isabel Cordero

 

Sie waren leidenschaftlich und lüstern.
Nass und weich.
Der warme zerwühlte Sand
roch mal nach Watt, mal nach frischem Fang.
Ihre Zunge war ein kleiner
glitschiger Fisch,
aber in ihr war ein warmes,
weites Binnenmeer, das ihn umfing und ihn,
als er am versinken war, wieder
auf den Strand warf.

 

 

 

Bauchschuss

 

Du hast mich getroffen mit Deinen Worten,
tiefer noch, als jeder andere es vermag.
Die Schmetterlinge fliegen wild und frei,
über blutbedeckte Blumenfelder.
Auf meinen Lippen brennt noch ein Kuss,
süßes Gift, von Deinen Lippen schmeckend.
Ich sinke nieder im Angesicht der Stille,
die sich sanft über mein Herze legt.
Sehnsucht haucht sich aus meinem Geiste,
Sterne vor meinen suchenden Augen.
Schmieg mich sanft an Deine warme Haut,
spür Deinen Atem in meinem Nacken.
Du hast mich getroffen mit Deinen Worten,
mich in Deinem Blick gefangen genommen.
Eine klaffende Wunde in meinem Innersten,
doch der Schmerz, ich spüre ihn nicht mehr.
Bin gestorben in Deiner Umarmung,
bin verbrannt im Feuer der Gefühle.
Dein Kuss hat mir neues Leben eingehaucht,
und mich träumend in den Himmel getragen...

(c)by Arcana Moon

 

 

 

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Begehren

 

Im Kerzenschein verführten dich
meine feuchtwarmen Lippen
In deinen Augen glühte
das Feuer der Leidenschaft
als mein Körper sich verführerisch
an deine hitzige Haut drängte
Unsere Finger wanderten hin und her,
schürten die immer stärker aufkommende
wilde Lust
Ein zärtlicher Schleier hüllte uns ein,
als unsere Körper vor Gier
miteinander verschmolzen.

 

 

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Be-Gierde

 

Ich weiß, es steht mir ins Gesicht geschrieben,

ich weiß, dass jeder, der mich sieht, es merkt;

Wie soll ich dich zum letzten Mal belügen?

Die Wahrheit noch ein letztes Mal verschieben?

...und Morgen breche ich erneut mein Wort.

 

Ich weiß, heute kann ich nichts mehr verbergen,

denn mein Verlangen ist viel zu offensichtlich;

Für einen Kuss von dir würde ich sterben,

deine Berührung macht unheilbar süchtig;

Zu dir geh ich selbst barfuß über Scherben.

 

Meine Motivation ist leicht durchschaubar

- ein zu bedeutungsvolles Abenteuer;

Erst gestern schienst du mir noch unerreichbar,

erst gestern warst du mein in sündigen Träumen,

und heute brennt in dir dasselbe Feuer...

 

Schau mir in die Augen, lies meine Gedanken,

nur dir allein gehör ich heute Nacht;

Wehr dich nicht länger gegen dein Verlangen;

Spürst du nicht auch dieselbe Leidenschaft?

Gib zu, du hast schon mal daran gedacht!

 

Ich bin mir sicher, ganz bestimmt;

Denn es ist viel zu schwer geheimzuhalten

wie unmoralisch meine Wünsche sind...

Heut bin ich dir komplett verfallen,

heute passiert es unbedingt...

 

 

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Besuch kommt


(von Silke Maria Reiner)

 

Bevor du ablegst,
zieh dich aus!

Bevor du den Mund aufmachst,
küss mich!

Bevor du Platz nimmst,
nimm mich!

Ehe du Essen fasst,
berühr mich!

Ehe du Wein schlürfst,
koste von meinem Saft!

Wenn du schon kommst,
lass dich gehen!

 

 

 



Betörender Duft

Ich rieche den betörenden Duft
von heißen erotischen Spielen.
Er liegt ganz fein in der Luft,
verzaubert von Gefühlen.

Ich fühl Deine zärtliche Hand,
knistern auf meiner Haut.
Meine Augen Dir zugewandt
Vertrauen aufgebaut.

Ich spür Deine Zunge verwegen,
genieße die Leidenschaft in mir.
Mein Körper zuckt Dir entgegen,
Mein Herz, es fliegt zu Dir.

Ich bin Dein stolzer Reiter!
Im Gleichklang sich bewegen,
jagen wir uns weiter,
dem Höhepunkt entgegen.





Die Gedanken "danach"


Atemlos mit roten Wangen,

Schweißtropfen auf meiner Haut.

Es war das pure Verlangen,

jedes Streicheln so wunderbar vertraut.

Dein Körper in dem Meinen,

ganz innig, ganz fordernd, ganz tief.

Mein Körper unter Deinem,

ich spürte die Lust, nach der ich lauthals rief.

Ich genoss Deine Hände überall,

Deine Lippen, Deine Zunge, Deinen Mund.

Es war ein aufregend erotischer Überfall,

und er machte die Welt ganz rund.

Ich öffne die Augen, will Dich einfach nur sehen,

doch ich stelle fest, ich bin alleine.

Konntest Dich gar nicht an mir vergehen,

meine Hände wurden einfach nur Deine.






Liebesnacht

 

biegsame Glieder
steigern das Sehnen
zärtliche Hände
bereiten Genuss
auf Wangen gerötet
gehaucht nur ein Kuss

forscher die Hände
erkunden den Weg
von Liebe getragen
sie finden ihr Ziel
um zu erfreuen
beginnt nun das Spiel

gewölbt ist der Leib
erhitzt ist die Haut
sein liebevoll Drängen
sie lässt es geschehn
und spürt sein Verlangen
Glut lässt sie vergehn

(c) Aschenbroedel 4.11.2006



   


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